Das Hawk Eye – Ein Wunderwerk der Technik

Es war ein internationaler Paukenschlag, der die Elite des Weltfußballs 2014 ins Staunen versetzte: Nach endlosen Diskussionen, unter anderem befeuert durch Frank Lampards klares Tor im WM-Achtelfinale gegen Deutschland (2010), wurde die Torlinientechnologie für die kommende WM offiziell bestätigt. In den Fokus rückten die zahlreichen Kameras jedoch nur in einem Spiel. Zu einem Zeitpunkt an dem dasselbe bereits entschieden war.

Porto Alegre, Sonntag, 15. Juni 2014: Frankreich gegen Honduras. Die Fußballmacht der Jahrtausendwende gegen den wohl größten Außenseiter des Turniers. Eigentlich kein Spiel von dem man erwartet, dass es Geschichte schreiben wird und an welches sich spätestens nach der Gruppenphase niemand mehr erinnert.
Durch den ersten Einsatz der Goal Line Technology jedoch, wird der 15.06.2014 als historisches Datum in die Fußballgeschichte eingehen: Nach einem Pfostenschuss und einem anschließenden Eigentor des gegnerischen Keepers ließ sich Benzema, nach einem kurzen Blick zum Referee, frenetisch bejubeln. Er hatte soeben das Tor eingeleitet, welches den Anfang einer weltweiten Erfolgsgeschichte markieren sollte.
Kamera-Modelle

Welche Unterschiede gibt es zwischen den verschiedenen Kamera-Modellen?

Große Unterschiede zwischen den verschiedenen Kamera-Modellen

Anders als bei einer Videoproduktion Frankfurt, bei der in den meisten Fällen Spiegelreflexkameras verwendet werden, zeichnen sich Hawk Eye’s durch eine erstaunliche Präzision aus. Im Kontrast zu klassischen Genres (Imagefilm, Messefilm, Unternehmensfilm usw.) lebt ein Fußballspiel von der Live-Atmossphäre. Die Regie muss demnach in Sekunden entscheiden, welche Aufnahmen dem Publikum gezeigt werden und ob es sich lohnt die Totale überhaupt zu verlassen.
Das Hawk Eye bietet der Regie ganz neue Sichtweisen: Ohne das der Ball vollständig zu sehen ist, werden Bilder produziert, die mit einer normalen Kamera niemals drehbar wären. Zu einem Hawk-Eye-System zählen in der Regel sechs so genannte Messkameras, von denen zwei jeweils die gleiche Position betrachten. Hier ein kurzer Überblick:
  1. Toransicht (hinten)
    Die hinteren Torkameras befinden sich, wie alle anderen Messkameras auch, unter dem Stadiondach. Sie erfassen das Tor aus der ,,Over-Shoulder-Perspektive“, die man z.B. aus klassischen Spielfilmen kennt. Dabei filmt die Kamera über die Schulter eines Protagonisten hinweg, um ein gegenüberstehendes Objekt/eine Person einzufangen.
  1. Starke Schrägsicht (vorne)
    Die leichte Schrägsicht erfasst den gesamten Fünf-Meter-Raum. Ihre Perspektive wird durch die leichte Schrägsicht erweitert.
  1. Leichte Schrägsicht (vorne)
    Die leichte Schrägsicht dient der Erfassung des gesamten Strafraums und ergänzt die starke Schrägsicht.

Weitere Kameras und Funktionsweise

Durch das Zusammenspiel aller Messkameras wird der gesamte Torbereich nahtlos erfasst. Maßgeblich für die finale Analyse der Spielsituation sind jedoch zwei Hochgeschwindigkeitskameras, die vielen Fußballfans von diversen Übertragungen bekannt sein dürften. In Zeitlupe bilden diese den Ball ab und erzeugen im Zusammenspiel mit den anderen 6 Kameras eine 360-Grad-Perspektive, der innerhalb der Torräume nichts entgeht. Faire Spiele können somit garantiert werden. Seit der Saison 2015/16 auch in der Bundesliga.